Drzonków 2013

Trainings-Wochenende vom 15.-17.03.2013
In Drzonków, nahe Zielona Góra und nur zweieinhalb Stunden von Berlin entfernt, befindet sich die Tischtennisschule des ehemaligen Bundesligaspielers Lucjan Błaszczyk. Hier wollen wir ein trainingsintensives Wochenende verbringen.

Ein Teil der Trainingsgruppe reist bereits Freitag Abend an, um sich schonmal mit der Umgebung vertraut zu machen und ausgeschlafen ins sportliche Programm zu starten. Die 2,5 Stunden Fahrzeit gelten natürlich nur, wenn man den kürzesten Weg nimmt; wir erreichen Drzonków also etwas später und stehen gleich vor einem fast unlösbaren Problem: man spricht fließend polnisch. Mit Hilfe eines Anrufs bei dem entsprechenden Experten gelingt es uns schließlich, die Schlüssel für unsere Bungalow-Zimmer zu ergattern. Nach einem exklusiven Abendessen in der Trattoria Pizza Pi in Zielona Góra verbringen wir den Abend gemütlich bei Kaminfeuer im Gemeinschaftsflur unseres Bungalows. Danke an die Zündlerin!

  

Morgens stößt der unausgeschlafene Rest der Trainingsgruppe zu uns, auch hier galt: die optimale Fahrzeit wird nur erreicht, wenn man keine Umwege nimmt. Das Frühstück fällt eher einfach aus, dann geht es endlich los. Bereits beim Aufwärmen werden wir auf Beschleunigung und Reaktion eingetaktet und ähnlich anstrengend geht es weiter. Als Einstreuer und Sparringpartern steht uns Lucjans Flügelmann Andrzej zur Verfügung, ansonsten besteht die Trainingsgruppe aus neun Südostler_innen und einem einheimischen Jugendlichen. Während die Gruppe mit Kontrollübungen beschäftigt ist, macht sich Lucjan ein Bild und gibt auch schon die ersten Tipps. Schnell ist ihm klar, wo die Verbesserungsmöglichkeiten der einzelnen Teilnehmer_innen liegen und entsprechend gestaltet sich der weitere Aufbau des Trainings. Von Teilnehmer_innen-Seite wird die individuelle Beratung beim Balleimern durchweg als besonders hilfreich eingestuft. Als besonderen Gimmick zeigt Lucjan gleich in der ersten Einheit den erfahreneren Spielerinnen den "Bananen-Flip". Angemessen erschöpft gehen wir in die Mittagspause.

   

Nach einem wiederum einfachen Mittagessen und etwas Zeit zum Shoppen im nahe gelegenen Lebensmittelmarkt geht es nachmittags mit Eröffnungstraining weiter. Als Aufschläger_in oder Returnspieler_in, aus VH oder RH, alle Situationen werden geübt. Am Balleimer geht Lucjan gezielt auf die Schwächen der Lernbegierigen ein und vermittelt das eine oder andere Aha-Erlebnis: "Mensch, wenn mir das schonmal jemand vor 10 Jahren gesagt hätte ...!" Nach der Trainingseinheit sind alle redlich ausgepowert; es wird noch eine Forderung ausgesprochen, manche zieht es noch in die Sauna, aber die meisten erwarten nur noch das Abendessen, bevor der Ruf des Bettes zu laut wird. Und das Abendessen lohnt: Wir genießen in der dem Trainingsgelände angeschlossenen Pension polnische Spezialitäten. Nur das selbstgebraute Bier ist etwas ... gewöhnungsbedürftig. Der Ausklang fällt kurz aus, zur Geisterstunde haben sich bereits alle auf ihre Zimmer zurückgezogen.

   

Der zweite Trainingstag beginnt wenig überraschend mit einfachem Frühstück und ernstgemeintem Aufwärmtraining. Beschleunigen, bremsen, vorwärts, rückwärts, seitwärts, ... so machen sich also Bundesligaspieler warm. Anstrengend. Inhaltlich geht es da weiter, wo wir gestern aufgehört haben: Eröffnen, angreifen, die Gelegenheit erzwingen und ausnutzen. Am Balleimer gibt Lucjan entscheidende Tipps; Andrzej ist ein großartiger Sparringpartner. Die Mittagspause gerät kurz, da die meisten nicht zu spät nach Hause kommen wollen und die letzte Einheit entsprechend zeitnah beginnt. Statt des ursprünglich angesetzten Turniers wünschen wir uns mehr Training ... und kriegen es auch.

Als Fazit kann ich getrost konstatieren, dass alle wertvolle Tipps mit nach Hause genommen haben und trotz Osterferien große Lust hatten, das neu Erlernte möglichst schnell auszuprobieren. Lucjan Błaszczyk hat die Tischtennisschule erst relativ neu und kann bezüglich der Orga und des Überblicks mit den alten Hasen (wie Roland Stapf aus Erdmannsdorf) nicht mithalten, dafür bringt er wirklich großen Tischtennis-Skill und eine angenehme Frische ins Training.

Ciao, Andrea